Fernweh – Sainte Croix Magneric

Heute Morgen war es wieder schlimm. Kurz nach dem ersten Kaffee kam es wieder in mir hoch; das Fernweh. Zu selten bin in den letzten Monaten unterwegs gewesen, und mir fehlen die Besuche bei Winzern, die Spaziergänge durch die Reben und natürlich auch die Verkostungen in dunklen Kellern. Dort, wo Wein gemacht wird, ist es meistens schön, und deshalb ist es besonders schwer, diesen bezaubernden Orten fern zu bleiben. Das wusste auch das Winzerpaar Bowen, als es sie aus dem regnerischen England an die strahlende Küste des Mittelmeers zog.

Seit über 20 Jahren leben Jon und Elizabeth in der Region und seit über 10 Jahren machen sie ihre eigenen Weine im Bergland des Corbieres. Alte Reben in kleinen Weinbergsparzellen bewirtschaften sie aufwendig und stellen Weine her, die komplex und konzentriert sind. Die biologische Bewirtschaftung der Weinberge fällt hier im warmen und trockenen Mittelmeerklima einfacher als in anderen Ecken der Weinwelt. Trotzdem ist das Leben in Südfrankreich harte Arbeit, denn fast alles wird in Handarbeit gemacht und der Boden bringt zwar wunderbare Weine, aber auch kleine Erträge hervor. Dafür haben die Bowens heute aber deutlich weniger Fernweh …

Ein Wein, der mich jedes Jahr überzeugt, aber in diesem Jahrgang begeistert hat, ist der Magneric. Ein Cuvee aus Syrah, Carignan und Grenache, das mit reifen Fruchtaromen und einer großen Komplexität besticht. Außerdem hat der Wein ein sehr gutes Preis-Genuss-Verhältnis, und das ganz besonders jetzt, wo die Mehrwertsteuer gesenkt wurde.

Die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf 16% gebe ich Euch vollständig mit. Viele Preise für Weine in meinem Programm wurden darüber hinaus weiter abgerundet. Auch ich will sichergehen, dass die Wirtschaft und unser Leben allgemein wieder in Schwung kommen, damit ich bald wieder ohne Bedenken in die Ferne reisen kann…

2016 Sainte Croix Magneric
Der Wein besticht mit Aromen von reifen Kirschen, Brombeeren und den, für diese Region typischen, Kräuteraromen. Am Gaumen zeigt er sich reichhaltig und samtig mit feinen Tanninen und einem langen Abgang.

91/100 Punkte Konstantin Baum
93/100 Punkte Wineanorak (für den 2015er)

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