Neujahrsansprache

Wald und Weg

 

Liebe Freunde,

Orkanböen, Koalitionschaos, WM-Tragödie, Rocket Man & Trump, viele verstorbene gute Menschen und Brexit-Hin-und-Her. Das Jahr 2018 war vollgepackt mit Emotionen. Wenn man sich die Jahresrückblicke in den Medien anschaut, dann denkt man, die Welt ist auf dem absteigenden Ast. Im Gespräch mit Winzern sah das meist ganz anders aus. Besonders hier in Deutschland wurden dieses Jahr reichhaltige und intensive Weine erzeugt, und das bei erstaunlich großen Erträgen. Die Weinwelt lächelt. Es ist also nicht alles schlimmer oder besser als vor einem Jahr, sondern nur anders.

Es drehte sich die Welt 365-mal und ich sitze, wie jedes Jahr, hier und denke an das, was war und das, was kommt. Ich bin dieses Jahr fast zweimal um die Welt gereist. Die 70.000 km haben mir nicht nur Jetlag und Meilen eingebracht, sondern viele unerwartete Überraschungen und Neuentdeckungen. Genau diese unerwartet guten Weine sind für mich spannend. So flossen auch dieses Jahr wieder viele unbekannte Weine durch die meinelese Pipeline in die Bundesrepublik. An dieser Stelle möchte ich aber auch den unzähligen Flaschen gedenken, die für mich geöffnet wurden, und es aus dem einen oder anderen Grund nicht durch meinen strengen Ausleseprozess geschafft haben.

Neben dem Reisen und den Weinen war aber mein persönliches Highlight in diesem Jahr wieder die Rückmeldung, die ich von Euch bekommen habe. Das hier ist kein Onlineshop, sondern ein Verbund von Gleichgesinnten und so möchte ich es halten. Ich habe auf meinen Reisen Euch, die treusten und angenehmsten Gefährten, an meiner Seite, und dafür bin ich dankbar. Ihr macht es möglich, dass ich dieses Vagabundenleben führen kann. Darum gehört ein Teil von meinelese Euch. Wenn es in Eurem Umfeld nette Menschen gibt, die Wein trinken, dann empfehlt meinelese bitte weiter. Jeder weitere Gefährte ermöglicht es mir, mehr spannende Weine zu Euch zu bringen.

Die große Frage zum Ende: Was war der Wein des Jahres bei meinelese? In diesem Jahr gab es mehrere Weine, die wie eine Bombe eingeschlagen haben und bereits nach kurzer Zeit restlos ausverkauft waren. Ein Weingut hat es mir aber besonders angetan. Wenn das Potenzial die Möglichkeiten zur Entwicklung beschreibt und bei 0 beginnt, ist es fast noch zu früh, um über das Potenzial der Domaine Chevillard zu sprechen. Die Weine sind aber genau das, wonach ich suche: Handwerklich gefertigt, unentdeckt und von hoher Qualität. So sind sie dieses Jahr auf der Bühne der Weinwelt erschienen, ihr Niveau ist aber schon weit über dem Nullpunkt. Wenn Ihr die Weine noch nicht probiert habt, dann will ich Euch gerne wieder den 2016 Chevillard Mondeuse und den 2016 Chevillard Apremont Jacquere ans Herz legen.

Was immer Ihr in 2019 auch anpackt, soll Euch gelingen und vor allem hoffe ich, dass Ihr durstig bleibt!

Konstantin Baum
Master of Wine

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