Cavaliera Lambrusco Guerro – Zurückdenker

Ich sehe es als meine Aufgabe an, Menschen die Augen zu öffnen. Ähnlich wie ein guter Sommelier oder ein umtriebiger Weinjournalist suche ich auch nach Weinen, die Euer Verständnis von Wein verändern. Einmal mag das eine unbekannte Region, eine fast vergessene Rebsorte, oder eine besondere Qualität eines verpönten Weinstils sein. Diese Weine zeigen immer auf, was möglich ist, wenn ein Winzer sein Handwerk versteht und bereit ist, neue Wege zu gehen.

Einer dieser Vordenker, oder vielleicht eher Zurückdenker, ist Lorenzo Simoni von dem kleinen Mischbetrieb Cavaliera in Emilia-Romagna. Eingebettet in der beschaulichen Landschaft der Region, aus der Parmigiano Reggiano, Aceto Balsamico und Mortadella stammen, ist der Hof ein vorindustrielles Idyll. Hier schnattern die Gänse, dort füllt Nonna Pasta mit Fleisch und im Keller arbeitet Lorenzo an seinem flaschenvergorenem Lambrusco.

Nichts will er zu tun haben mit den massenproduzierten, süßlichen Pricklern, die noch heute so manche Studentenparty am Laufen halten. Stattdessen besinnt sich Lorzenzo zurück auf die alten Methoden. Die Weine werden in der Flasche vergoren, trocken ausgebaut und ohne Zugabe von Sulfiten auf den Markt gebracht. Aufgrund der großen Qualität hat sein Lambrusco in den letzten Jahren alle Verkostungen gewonnen und hat mehr Aufmerksamkeit durch die Presse bekommen, als es einem Lambrusco normalerweise zusteht. Trotzdem ist es weiterhin der Wein, den ich gerne meinen Gästen auf den Tisch stelle, um ihnen die Augen zu öffnen.

Der Guerro erstetzt den Euch bekannten Grasparossa. Er wurde für knapp zwei Jahre in der Flasche auf der Hefe gereift und ist aromatisch, erfrischen und lang anhaltend.

Cavaliera Lambrusco Guerro
Feiner, pinker Schaum steigt aus dem Glas empor. Der Wein duftet nach reifen Kirschen, Brombeere und Kräutern. Am Gaumen ist er geschmeidig und intensiv mit wenig Alkohol und einer großen Frische. Der Abgang ist lebendig und lang.

91/100 Punkten Konstantin Baum

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